In den Räumen der
Privatpraxis für Physiotherapie,
Gießener Straße 104 in
35415 Pohlheim
biete ich nun als Heilpraktikerin für Psychotherapie auch ISF1 Neurofeedback an.
ISF wird erfahrungsgemäß angewandt bei
• Schlafstörungen
• Migräne
• PTBS
• Entwicklungstrauma
• Depressionen
• Ängsten
• Zwängen
• ADHS
Beim ISF1 bipolar werden an zwei verschiedenen Stellen des Kopfes Hirnströme (DCs) passiv gemessen, d.h., es fließen keinerlei Ströme ins Gehirn, sondern es wird lediglich gemessen, ähnlich, wie wir dies beim Messen des Blutdrucks oder der Körpertemperatur auch tun. Der Patient oder die Patientin ruht dabei leicht zurückgelehnt mit hochgelegten Beinen in einem bequemen Sessel, idealerweise mit geschlossenen Augen.
Gemessen wird entweder mit aufgeklebten Elektroden oder einer
Cap mit Elektroden, in die kleine mit Salzwasser getränkte Schwämmchen eingelegt sind. Die Cap hat den Vorteil, dass sie sehr schnell angelegt werden kann, allerdings kann manche Patienten der
Kinngurt etwas stören, es fühlt sich so ähnlich an wie der Verschluss eines Fahrradhelms.
Der Vorteil der geklebten Elektroden liegt darin, dass man ein „freieres“ Gefühl ohne den leichten Druck der Cap hat, allerdings dauert es ein wenig länger, die insgesamt 5 Elektroden mit einer Paste zu kleben und man hat nach dem Abnehmen unter Umständen noch ein winzige Menge Paste im Haar, die erst beim nächsten Haarewaschen entfernt ist. In der Regel lässt sich die Paste aber vollständig nach der Sitzung entfernen.
Der Patient bekommt ein Feedback in Form von 2 sich abwechselnden Tönen, die dem Gehirn mitteilen, in welche Richtung es sich bewegen sollte, um sich zu regenerieren und zu entspannen - das
Feedback gibt, ähnlich wie ein Fahrlehrer, dem Gehirn leicht verständliche Anweisungen, mit deren Hilfe es lernen kann, sich selbst zu regulieren.
In den letzten 50 Jahren hat sich das Neurofeedback-Training stark weiterentwickelt und es gibt deshalb tatsächlich viele wunderbare Möglichkeiten für verschiedenste Beschwerdebilder.
Die gesamte Behandlung dauert 50 bis 60 Minuten mit Anlegen, Training und Abnehmen der Elektroden sowie einer Vor- und Nachbereitung der letzen Sitzung. Das reine Neurofeedback dauert 30
Minuten.
Man ermittelt über mehrere Sitzungen die für die jeweilige Person passende optimale Frequenz sowie die passende Position der Elektroden, die ebenfalls vom Beschwerdebild abhängt.
Das Training wird häufig als sehr entspannend und beruhigend empfunden. Alle Krankheiten, die stark mit der Dysregulation des Nervensystems zusammenhängen, können auf diese Weise profitieren,
wenn das Nervensystem sich wieder beruhigt und besser regulieren kann.
Es ist sinnvoll, das Training ein- bis zweimal wöchentlich über eine Behandlungsdauer von etwa einem halben Jahr durchzuführen, bis sich die Trainingsergebnisse stabilisiert haben.
Neurofeedback ist in der Regel eine Selbstzahlerleistung, einige private Krankenkassen erstatten diese Leistung aber.
Für diejenigen, die gerne etwas mehr darüber wissen möchten, wie diese einzigartige Methode funktioniert:
Die gemessenen Hirnströme (DC-Potenziale) spiegeln die ultratiefen Fluktuationen der Hirnwellen wider, die „Infraslow Fluctuations“.
Bei diesem Verfahren wird mit extrem tiefen Frequenzen, also sehr langsamen Wellen im Frequenzbereich tiefer als 0.01 Hz trainiert. Die extrem langwelligen Schwankungen (Dauer einer Schwingung über 2 Minuten!) sind entscheidend für die
Koordination zwischen den verschiedenen Hirnnetzwerken, mit denen sich die kognitive Neurowissenschaft und die Neuropsychologie seit ca. 2010 intensiv beschäftigt.
Bei vielen psychischen Störungen ist das Default Mode Netzwerk (DMN) überaktiv oder schlecht reguliert (z.B. bei
Depression, PTBS, ADHS u.v.m.), so dass ISF durch gezielte Rückmeldung helfen kann, diese Dysregulation zu verbessern.
Das DMN ist ein Netzwerk von Gehirnregionen, das besonders aktiv ist, wenn eine Person nicht auf äußere Reize fokussiert ist - also in Ruhe, beim Tagträumen, beim Nachdenken über sich selbst oder beim Erinnern an die Vergangenheit. Seine überaus wichtigen Hauptfunktionen sind Selbstreflexion und Selbstwahrnehmung, Erinnerung an autobiografische Ereignisse, Planung der Zukunft, Perspektivenübernahme (z.B. Dinge aus der Sicht von anderen wahrnehmen).
Die Forschung fokussierte sich im letzen Jahrzehnt auf eine genaue Kartierung und die funktionelle Konnektivität der unterschiedlichen Netzwerke - also dauerhaft, wie die verschiedenen Netzwerke im Gleichklang arbeiten.
Studien und klinische Erfahrung zeigen, dass ISF
• zu verbesserter emotionaler Stabilität führen kann
• Gedankenabschweifen reduzieren kann
• innere Ruhe und Präsenz fördern kann
• die DMN Funktionalität normalisieren kann
Sehr gerne empfehle ich das Interview von Dami Charf mit meiner wunderbaren Mentorin und Kollegin vom Ifen Institut Irmgard Möllenkamp über Neurofeedback und Trauma.